Geölt vs. Lackiert
warum wir pro geölt sind...
Was vor etlichen Jahren noch absoluter Standard war, ist heute eher eine Seltenheit. Lackierte Parkettböden sind aufgrund ihrer Lackierung zunächst etwas strapazierfähiger als ihre geölten Kollegen. Dies war zumindest über Jahrzehnte die Annahme und mag auf den ersten Blick auch so sein. Jedoch hat lackiertes Parkett einen großen Nachteil: Die Lackierung nutzt nach und nach ab und versiegelt das Parkett nicht mehr in dem Umfang, wie es erwünscht ist. Das Resultat ist eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Schmutz und Flüssigkeiten. Ein weiterer riesiger Nachteil ist, dass eine Lackierung nur sehr schwer zu reparieren ist. Ist die Lackierung an einer Stelle abgeschliffen, ist der Parkettboden an dieser Stelle unschön stumpf und im Gesamtbild nicht mehr ansehnlich. Auch wenn wir ein Wundermittel kennen, um kleine Stellen wieder etwas schöner hinzubekommen, so ist die Optik nur mit vollständigen abschleifen und neu lackieren wieder zu 100 Prozent herzurichten. Dies bedeutet jedoch einen hohen Aufwand, da zunächst alle Möbel aus dem Raum entfernt werden müssen, die Sockelleisten abmontiert werden usw. Zudem sollte hier ausschließlich ein Profi ans Werk, da sonst sogenannte Schleifbilder eingebracht werden können und dies sehr häufig nicht mehr reparabel ist. Zu guter Letzt sind die meisten lackierten Parkettböden glatt und mit wenig Struktur versehen, sodass sie weniger lebendig wirken und ebenfalls weniger Variation mitbringen.
Beim geölten Parkett hingegen gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Erstmal von der Bearbeitung des Holzes selbst, gesägt, geschliffen, geräuchert, gehämmert, gebürstet, gehobelt und Mischungen verschiedenster Arbeitsgänge hieraus. Zudem gibt es verschiedenste Ölungen: grau geölt, weiß geölt, natur geölt oder auch farbgeölt. Ebenfalls gibt es hier Varianten die zunächst zum Beispiel weiß geölt und dann natur geölt gefinished werden. Somit entsteht eine Vielfalt an Strukturen und Farbgebungen für jeden Geschmack. Der Vorteil von geölten Parkettböden liegt in der Reinigung und Pflege. Die Reinigerprodukte der Parketthersteller haben während der normalen Unterhaltspflege bereits Inhaltsstoffe die optimal auf das Parkett und das Öl abgestimmt sind und somit die beste Reinigung des Parketts gewährleisten.
Gerne geben wir Euch weitere Tipps zur Reinigung eures Parkettbodens damit Ihr lange Freude an eurem Boden habt. Ein weiterer Teil ist die Pflege. In regelmäßigen Abständen, zum Beispiel beim Frühjahrsputz, sollte ein Parkettboden eine Pfle
Auch dabei sind die Produkte des Herstellers zu empfehlen, da sie auf die verwendeten Öle in der Produktion abgestimmt sind. Nach der Pflegekur ist Euer Parkettboden wieder schön und frisch wie am ersten Tag. Sollte es im Gebrauch mal zu Fleckenbildung durch zum Beispiel Wein, Kaffee o.ä. kommen, dann hat geöltes Parkett den riesigen Vorteil gegenüber lackiertem Parkett, dass eine Fleckenbildung mit erheblich weniger Aufwand behandelt werden kann.
In den meisten Fällen reicht ein leichtes Anschleifen mit feinem Schleifpapier oder Pads und ein "nachölen" der Stelle völlig aus, um dem Fleck an den Kragen zu gehen.
Geöltes Parkett ist selbstentzündlich!
nein! wir wissen aber, woher dieses Gerücht kommt...
Natürlich ist geöltes Parkett nicht selbstentzündlich. Dieses Gerücht hat allerdings einen Ursprung, den man sich dennoch gut merken sollte.
Die meisten Holz-und Parkettöle sind auf Basis von Leinöl hergestellt und bilden nach der Aushärtung die sogenannte Firnis, welchen man sich als eine Art besondere Schutzschicht vorstellen kann. Leinölfirnis -so lautet die häufige Handelsbezeichnung- ist ein sehr gesunder, biologischer und nachhaltiger Stoff, der ebenfalls von der Stiftung Warentest als ökologisch sehr positiv bewertet wird.
Nach der Verarbeitung mit einem Pad, Tuch oder Schwamm kann es zu einer thermischen Reaktionen kommen, bei der eine Selbstentzündung durch die entstehende Hitze möglich ist. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, dass Ihr mit Leinöl getränkte Tücher u.ä. niemals im normalen Haushaltsmüll entsorgt oder sie sogar im schlimmsten Fall zusammengeknüddelt zum Auslüften auf die Fensterbank legen. Da Sauerstoff einer der Hauptbedingungen für diese Selbstentzündung ist, empfehlen wir, benutze Lappen und Tücher in einem luftdicht verschlossenem Gefäß aufzubewahren. Dafür eignet sich auch ein haushaltsübliches Einmachglas.
Abschließend haben wir ein kleines Parkett-Glossar für ein paar der häufigsten Begriffe rund um den Parkettboden zusammengestellt. Solltet Ihr einen Begriff vermissen, dann lasst es uns gerne wissen.
Nutzschicht
Als Nutzschicht wird die Edelholz-Decklage bei Mehrschicht-bzw. Fertigparkett bezeichnet. Je höher die Deckschicht, umso häufiger ist ein vollständiges Abschleifen des Parketts möglich. Ein qualitativ hochwertiges Parkett hat 3-4mm Nutzschicht. In seltenen Fällen kann eine Nutzschicht auch 5mm haben. Dies ist meistens dann der Fall, wenn das Parkett ein Design mit sehr tiefen Strukturen hat.
Mittellage
Die Mittellage -auch Trägerschicht genannt- besteht in der Regel aus Echtholz oder HDF und verleiht der Parkettdiele Stabilität in Biege-und Zugfestigkeit. Durch die eingearbeitete Nut-und Feder oder das Clicksystem ist ein hoher Comfort bei der Verarbeitung des Fertigparketts gewährleistet. Das hat den technischen Vorteil einer hohen Verbindung zwischen den einzelnen Dielen.
Gegenzug
Der Gegenzug ist bei 3-Schicht-Parkett die unterste Lage im Aufbau und sorgt dafür, dass das Holz in der Ausdehnung gemindert wird. Der Gegenzug "zieht" in die entgegengesetzte Richtung wie die Nutzschicht und somit werden Kräfte, die auf den Boden wirken, sinnbildlich egalisiert. Dadurch mindern sich Ausdehnung und Formschwankungen und der Parkettboden wird haltbarer und widerstandsfähiger.
Schiffsbodenparkett
Einen Parkettboden gibt es in verschiedenen Designvarianten, wie zum Beispiel das Schiffsbodenparkett. Das Schiffsbodenparkett zeichnet sich dadurch aus, dass das Design auf einer Diele bzw. Planke durch 2 oder 3 Dekorstäben gebildet wird. Daher liest man hier in dem Zusammenhang auch oft von Stabfertigparkett oder 2-Stab bzw. 3-Stab-Parkett.
Landhaus- und Schlossdiele
Neben dem Schiffsbodenparkett gibt es noch einige weitere Varianten bei Fertigparkett, wie zum Beispiel die Landhausdiele und die Schlossdiele. Bei beiden Varianten besteht die Edelholzdecklage bzw. Nutzschicht aus einem Stück, was hier den Aufwand der Vorsortierung erhöht, da zum Beispiel Astlöcher nicht rausgenommen werden können. Häufig ist dies jedoch auch erwünscht, um dem Parkettboden eine lebendige Natürlichkeit zu geben. Der Unterschied zwischen Landhausdielen und Schlossdielen liegt in der Dielengröße. Schlossdielen sind erheblich breiter und länger im Dielenformat, dadurch wirkt ein Raum großzügiger und imposanter und bekommt nochmal einen Hauch mehr "königlichen" Lebensgenuss.
Kratzbeanspruchung
Die Kratzbeanspruchung wird meist bei lackierten Parkett verwendet und mit dem "Hamberger Hobel" geprüft. Mit diesem Prüfgerät der Hamberger Industriewerke kann man einen sogenannten "Coin"-Test mit einem münzenähnlichen Prüfstück in vordefinierten Bedingungen durchführen, um genaue Vergleichswerte zu erhalten. Zu dem Zeitpunkt, wo sich ein Kratzer im Lack mit Weißabrieb kennzeichnet, wird der ermittelte Wert in Kraft Newton (N) ausgegeben. Grundlegend kann man sagen, dass alle Böden ab 20N auch für den Objektbereich geeignet sind.
Stuhlrollenbeanspruchung
Was so lustig und sehr deutsch formal klingt, ist ein wichtiges Kriterium für einen Bodenbelag aus Parkett, Vinyl, Laminat & Co., denn die Belastung für einen Boden mit Hartkunststoffstuhlrollen von Bürostühlen ist enorm. Vor allem ältere Bürostühle haben sehr oft grobe Abnutzungskerben in den Hartkunststoffrollen, die den Boden enorm beschädigen können. Aus diesem Grund sollte man hier ein Augenmerk darauf legen. Bei Nutzung von Softrollen, die für fast jeden Bürostuhl nachgekauft werden können, gibt es bei unserem Markenparkett keine Veränderungen am Parkettboden. Ein schöner Nebeneffekt: mit Softrollen rollt man fast geräuschlos über das Parkett.
Fleckenunempfindlichkeit
Die Fleckunempfindlichkeit eines Parkettbodens wird in den Bewertungsklassen 1A (höchste) bis 1F (niedrigste) Klasse nach DIN 68861-1 eingestuft. Hier werden ca. 20 verschiedene Stoffe, u.a. Bier, Cola, schwarzer Tee, Rotwein und weitere haushaltsübliche und chemische Stoffe auf den Parkettboden aufgebracht, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Fleckenbildung zu bewerten. Hochwertiges Parkett erfüllt die Anforderungen von 1B (lackiert) und 1C (geölt). Jedoch ist hier zu erwähnen, dass ausschließlich an ungenutzten, fertigen Parkettböden getestet wird. Täglicher Gebrauch nutzt die Oberfläche ab und wirkt sich auf die Unempfindlichkeit hinsichtlich Fleckenbildung aus.
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